Beim Gospelkonzert bebte der Norderneyer Kirchenboden

Begeisterter Applaus und die Rufe nach einer Zugabe schallten am Freitagabend durch das stimmungsvoll illuminierte Kirchenschiff der evangelischen Inselkirche auf Norderney. Nicht ungewöhnlich, wenn in dem Gotteshaus Konzerte stattfinden, doch das Publikum beim Abschlusskonzert der 3. Norderneyer Gospelwoche war so beeindruckt, dass es die Zugaben schon einforderte, als das Konzert noch gar nicht zu Ende war.

Viele „Wiederholungstäter“

Rund 65 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter viele „Wiederholungstäter“, sind in diesem Jahr aus ganz Deutschland auf Norderney zusammengekommen und auch einige Insulaner nahmen wieder an der Gospelwoche teil. Eine Woche lang wurde im evangelischen Gemeindehaus unter der Leitung von Gudrun Fliegner intensiv geprobt.

Unterstützt wurde die Kantorin der evangelischen Kirche Norderney von Falko Wermuth aus Bremen und dem gebürtigen Norderneyer Mats Visser. Der Gospelpianist Falko Wermuth, selbst Leiter eines Gospelchors, unterstützte am Piano die Starfisch-Singer-Band, die an diesem Abend die instrumentale Begleitung übernahm. Dem Insulaner Mats Visser wurde die Musik ganz offensichtlich in die Wiege gelegt. Schon in jungen Jahren sang er beim Norderneyer Gospelchor und wirkte in vielen Musikproduktionen mit. Nach seinem Master in Gesang, Tanz und Schauspiel arbeitet er jetzt als freischaffender Gospel- und Musicalsänger und Songwriter. Lob und Preis war das Grundthema in diesem Jahr bei der Gospelwoche und entsprechend wurde „Praise!“ als Name für das Abschlusskonzert gewählt. Mit dem Lied „Same Great Power“ gelang dem großen Chor gleich ein stimmungsvoller und stimmgewaltiger Einstieg in einen emotionalen Konzertabend.

Gospelzyklus begeistert

Höhepunkt war aber wohl ein Gospelzyklus aus der Feder von Mats Visser. Dieses wurde von dem Musiker und Sänger extra für die 3. Gospelwoche auf Norderney komponiert und am Freitagabend somit uraufgeführt. „Five Songs of Praise“ erzählt fünf Geschichten über das Leben mit Gott, die Begegnung, den Ursprung, die Einsamkeit, die Rückkehr und die Liebe. Die Musik eine Mischung aus Rap und Gospel und eine Zusammenarbeit mit dem Chor und Mats Visser als Solosänger. Das Publikum war nach dieser rund 20-minütigen Musikdarbietung derartig in Rage, dass bereits erste Rufe nach Zugaben ertönten, dabei war das eigentliche Konzert noch gar nicht zu Ende. Ein paar Lieder hatte der Gospelchor, der innerhalb von einer Woche aus zusammengewürfelten Sängerinnen und Sängern zu einer stimmgewaltigen Einheit geworden ist, noch im Repertoire.

Besonders emotional war ein musikalische Umsetzung des Gebetes „Vater Unser“, bei dem auch das Publikum mitsingen konnte. Kein Wunder also, dass der Chor der 3. Norderneyer Gospelwoche am Ende großartigen Applaus erhielt und dann kam es dann auch endlich zu den bereits während des Konzertes geforderten Zugaben. Das Publikum hielt es jetzt nicht mehr auf den Kirchenbänken und weil auch das Klatschen nicht mehr reichte, um der Begeisterung Ausdruck zu geben, erzitterte der Holzboden der Inselkirche unter dem Stampfen der Füße der Zuschauer bis hinauf zur Empore.

Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 3. Norderneyer Gospelwoche, aber auch für Inselkantorin Gudrun Fliegner, Gospelpianist Falko Wermuth, Musiker Mats Visser, sowie der Starfish-Singer-Band und allen helfenden Händen rund um das Konzert ein toller Erfolg. Ab jetzt kann aber auch die Vorfreude auf das nächste Jahr beginnen, denn vom 11. bis 17. Oktober 2025 findet die 4. Norderneyer Gospelwoche auf der Insel statt.