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11. Oktober 2024, 06:00 Uhr
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Achtung Dämmerung: Auch auf Norderney gibt es Unfälle mit Wildtieren

Wie man Wildunfälle vermeiden kann und was man tun sollte, wenn es trotzdem passiert

Bei Eintritt der Dämmerung sollte man auf Landstraßen seine Fahrweise anpassen.

Bei Eintritt der Dämmerung sollte man auf Landstraßen seine Fahrweise anpassen. ©

Norderney Grundsätzlich können Unfälle mit Wildtieren das ganze Jahr über passieren, aber im Frühjahr und im Herbst ist das Risiko hierfür deutlich höher. Das liegt an der Dämmerung während der Hauptverkehrszeiten und der größeren Aktivität der Tiere, die Futter und sichere Überwinterungsplätze suchen.

Glücklicherweise ist die Situation auf Norderney gemäßigt, allein durch die Tatsache, dass mit den Autos hier keine größeren Geschwindigkeiten erreicht werden und es beispielsweise keine Wildschweine gibt. Aber leider passiert es eben doch von Zeit zu Zeit, wie Klaus Harms vom Norderneyer Hegering erzählt.

Viele Inselgäste reagieren mit Begeisterung und schätzen das schöne Fotomotiv, wenn sich das Damwild selbst bis ins Zentrum der Stadt vorwagt. Sogar auf dem Kurplatz wurden bereits Tiere gesichtet. Dabei bringen diese Stadtbesuche eben nicht nur Gutes mit sich, denn durch das Wild kommt es immer wieder zu Unfällen im Straßenverkehr. Oft können Jäger die angefahrenen Tiere dann nur noch erlösen. Oder es ist verletzt und flüchtet, erzählt Harms. Sie sterben dann qualvoll in Dünen und Wäldern.

Der dringende Appell der Profis – übrigens nicht nur an Gäste – ist es, auf eine Fütterung der Tiere zu verzichten, denn die Leckereien sind der eigentliche Grund, warum die Tiere ihre Scheu verlieren und sich in das Stadtgebiet begeben.

Gefahr für Mensch und Tier

Jährlich gibt es etwa 265000 gemeldete Wildunfälle in der Bundesrepublik, bei dem sich über 3000 Menschen verletzen und die zu einem Schaden von 950000 Millionen Euro führen.

Auch wenn, wie bereits erwähnt, die Unfallsituationen aufgrund der geringen Geschwindigkeiten auf der Insel nicht so gravierend sind wie auf dem Festland, ist Vorsicht geboten, wie eine eindrucksvolle Berechnung des ACV Automobil-Club Verkehr deutlich macht: Der Aufprall eines Rothirsches bei 60 Stundenkilometern hat die Wucht von fünf Tonnen – vergleichbar mit dem Gewicht eines ausgewachsenen Elefanten.

Die Tipps zur Vermeidung von Wildunfällen sind garantiert jedem Autofahrer klar – man muss sie nur beherzigen: Geschwindigkeit anpassen, besonders in der Dämmerung. Sieht man ein Tier, sollte man zuerst abblenden und immer mit weiteren Tieren rechnen, die folgen könnten,

Ist es dann doch passiert und man hat einen Unfall mit einem Wildtier, sollte man, nachdem die Unfallstelle gesichert ist, die Polizei oder einen Jäger benachrichtigen, auch wenn kein sichtbarer Schaden entstanden oder das Tier weggelaufen ist. Die Polizei oder ein Jäger kann eine Wildunfallbescheinigung für die Versicherung ausstellen. Schäden am Fahrzeug, die durch typische Wildtiere verursacht wurden, werden in der Regel von der Kaskoversicherung übernommen. Das gilt auch für kleinere Wildtiere wie Kaninchen oder anderes Haarwild. Nicht zum Haarwild gehören Wildtiere wie Vögel, Kriechtiere oder Igel.

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