Das Glasfaser-NyNet auf Norderney steht
Nach mehr als vier Jahren Bauzeit verkünden die Stadtwerke Vollzug
Norderney Nicht ganz ohne Stolz konnte Holger Schönemann, Geschäftsführer der Stadtwerke Norderney, auf einem Pressetermin in der vergangenen Woche die Fertigstellung des Glasfasernetzes verkünden.
Angefangen hatte man im Jahr 2019 mit dem Projektteam um Gesa von der Osten und Norbert Pesch, der in der Entwicklung des Projektes maßgeblich für die Fertigstellung des NyNets verantwortlich war. Vom ersten Spatenstich im Februar 2020.
Jetzt seien Services und Dinge möglich, die vorher nicht denkbar gewesen sind. „Es konnten“, s o führte Norbert Pesch weiter aus „stabile Bandbreiten installiert werden, die auch bei größten Datenmengen für Stabilität sorgen“. Früher sei es undenkbar gewesen, im Inselosten im Homeoffice zu arbeiten oder einen Film auf Netflix zu sehen. Heute stehe das Bild mit einem Fingerschnippen, so Schönemann.
Schönemann bedankte sich an dieser Stelle besonders für die Geduld der Kunden, die auch bei den Rückschlägen, die es überall bei Projekten dieser Größe gäbe, den Stadtwerken die Treue hielten. Dank ging auch an die Stadt und die Stadtpolitk, die mit dem Schritt der Genehmigung des NyNets in Schönemanns Augen wirkliche Weitsicht bewiesen hätten.
Sieben Millionen Euro
Etwa sieben Millionen Euro seien in das Projekt geflossen, „von denen sich jeder einzelne Cent lohnt, da bin ich mir ganz sicher“, meint der Geschäftsführer.
„NyNet ist für die Entwicklung und die Zukunft der Insel von enormer Wichtigkeit“, so Schönemann weiter „und man darf nicht vergessen, dass wir dadurch die Wettbewerbsfähigkeit von Norderney an sich gestärkt haben. Die Menschen, und damit meine ich Norderneyer und Touristen, erwarten heutzutage ein schnelles Internet und es ist eben auch wichtig für das Urlaubmachen, und zwar für beide Seiten. Dinge wie das digitale Mieten von Strandkörben oder die geplanten mobilen Offices würden per se nicht funktionieren, gäbe es keine schnelle Internetverbindung. Wir haben bei Veranstaltungen wie der „Summertime“ erlebt, mit welchen Datenmengen wir in der Zukunft per WLAN zu rechnen haben. In diesem waren es mehr als zwei Terabyte pro Tag an Durchsatz nur von den Konzertbesuchern.“ Durch die Tatsache, dass das Glaskabelnetzwerk bereits installiert war, konnten die Stadtwerke auch innerhalb von nur vier Monaten ein neues TV-Angebot auf Norderney anbieten, das aktuell mehr als 500 Anschlüsse besitzt.
500 Tage Netto-Bauzeit
Das Ende der digitalen Fahnenstange sei allerdings noch längst nicht erreicht und die Entwicklung lasse sich nicht aufhalten. Virtuelle Telefonanlagen, Hausüberwachen und selbst die Kontrolle von Kühlanlagen. Alles sei heute digital und Lebensbereiche, die es noch nicht seien, würden es mit Sicherheit in Zukunft werden.
„Dabei ist es eben kein Sprint, eine ganze Insel mit Datenkabeln zu versorgen, sondern ein Marathon“, wie Norbert Pesch betonte. Dazu kamen Lockdown, beschränkte Bauzeiten, Ostern und Weihnachten kommen dazu. „Ich habe mir mal die Mühe gemacht, dies hochzurechnen und bin dabei auf 500 Tage Netto-Bauzeit gekommen. Da muss man bundesweit aber eine Gemeinde suchen, die Ähnliches in gleicher Zeit geschafft hat“, so Pesch.
Sichtlich zufrieden zeigten sich die beiden Stadtwerker auch mit dem Feedback der Kunden. „Durchweg haben wir positive Reaktionen von den Neunutzern des Netzes, die meist aus zwei Gründen hochzufrieden sind: Einerseits freuen sie sich natürlich über die hohe Funktionalität der digitalen Einrichtung, besonders, wenn sie es mit der Datengeschwindigkeit von früher vergleichen. Zum Zweiten sind viele Kunden positiv überrascht, welch guten und umfassenden Service wir als relativ kleiner Anbieter den Kunden zur Verfügung stellen können. Das hören wir immer wieder und sehen das an den zahlreichen Reaktionen unserer Kunden“, so Schönemann.
Für die nahe Zukunft setze man jetzt auf die Zusammenarbeit mit externen Firmen, die erstens über ausreichende Kapazitäten verfügen und zweitens das entsprechende Know-how nachweisen können.
Obwohl des Ausbau des NyNets faktisch abgeschlossen ist, würden auch im Herbst immer wieder kleine Baustellen auf der Insel zu sehen sein. „Das liegt einfach daran, dass wir dort die Neukunden anschießen werden und wir hoffen natürlich auf reichlich davon“, sagte abschließend Norbert Pesch.
Intern werde man die Fertigstellung des Glasfasernetzes noch mit einer kleinen Feier begehen.