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26. September 2024, 09:22 Uhr
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Der Norderneyer Bernd Geismann ist einziger Bundesdelegierter des Nabu aus Ostfriesland

Auf der Insel sind 125 Freiwillige für den Verband aktiv

Der Norderneyer Bernd Geismann ist einziger Bundesdelegierter des Nabu aus Ostfriesland

Norderney Am vergangenen Wochenende von Freitag bis Sonntag fand in Nienburg/Weser die Nabu-Landesvertreterversammlung statt. Unter den über 420 Delegierten aus ganz Niedersachsen, befanden sich auch die Nabu-Vorstandsmitglieder von der Insel, Uta Bachus und Bernd Geismann.

Im öffentlichen Teil gab es Grußworte des Bürgermeisters der Stadt Nienburg sowie des stellvertretenden Landrats des Kreises. Als Gastredner nahm der niedersächsische Umweltminister Christian Meyer an der Versammlung teil. Er berichtete über die Ziele der Landesregierung zu Naturschutz, Artenerhaltung sowie deren Umsetzung. Anschließend stand er Rede und Antwort gegenüber den Delegierten.

Im nicht öffentlichen Teil der Versammlung, wurde der Rechenschaftsbericht, aktuelle Schwerpunkte des Nabu Niedersachsen vom Landesvorsitzenden Dr. Holger Buschmann dargelegt. Außerdem wurde der Jahresabschlussbericht 2023 vorgetragen und der Haushalt 2025 verabschiedet inklusive diverse Wahlen und Bestätigungen zum Vorstand.

Bei den Wahlen zur Nabu-Bundesdelegiertenversammlung im November 2025 wurden rund 30 Delegierte gewählt. Darunter Bernd Geismann, als einziger Vertreter aus dem ostfriesischen/Insel -Bereich.

Eingerahmt wurde das Treffen in Nienburg mit verschiedenen Exkursionen ins „Lichtenmoor“ (Kranichrastplatz) und in das Naturschutzgebiet „Liebenauer Gruben“. Diese künstlich angelegte Auenlandschaft, die ursprünglich ein Kiesabbaugebiet war, ähnelt sehr dem Norderneyer Südstrandpolder mit seinen „Temme Teichen“. Mit weitreichenden, sehr gut umgesetzten Naturschutzprojekten, wie beispielsweise vegetationslosen Brutinseln, die gerade den bedrohten Bodenbrütern Flussseeschwalbe und Flussregenpfeifer ideale Brutmöglichkeiten bieten.

Aufgaben auf Norderney

Als Vorsitzender des Nabu auf Norderney hat Bernd Geismann die Aktivitäten auf der Insel zu führen. Dabei wird er von zahlreichen ehrenamtlichen Helfern unterstützt.

„Unsere Nabu Gruppe, 2012 gegründet, hat zurzeit rund 125 Mitglieder. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, praktischen Naturschutz auf der Insel zu machen. Dabei bringen wir uns natürlich politisch, regional und auf Landesebene für den Natur- und Umweltschutz im Interesse der Insel ein. Das gilt für die Gegenwart, aber auch für kommende Generationen“, sagt Geismann.

Die verschiedenen Projekte auf der Insel sind dabei recht vielfältig. Es muss sich um drei Informationselemente im Kiefernwald und am Gondelteich gekümmert werden, die zurzeit in Reparatur sind. Am Fernmeldebunker, einem Trafohaus und einem Luftschutzbunker sind Anlagen zum Fledermausschutz installiert, die gewartet werden müssen – am Trafohaus gibt es zusätzlich einen Schutz für Turmfalken.

Ein Erlebnisgarten mit Streuobstwiese, Beeten und Informationsanlaufstelle wird vom Nabu gepflegt und für Kindergarten- und Grundschulkinder und natürlich für generell Interessierte bereitgehalten.

„Des Weiteren haben wir vom Leuchtturm bis zum Argonnerwald in den Grünanlagen und auf dem Friedhof rund 300 Nist- und Quartierhilfen angebracht die auch betreut werden müssen. Wer sich ehrenamtlich einbringt, kann erahnen, was das für eine Aufgabe ist“, sagt der Vorsitzende.

Historie im Überblick

Im Februar des Jahres 1899 gründete Lina Hähnle den Bund für Vogelschutz, (BfV) deren Vorsitzende sie fast 40 Jahre blieb. 1966 folgte eine Umbenennung in Deutscher Bund für Vogelschutz (DBV) und die Umorganisation in einen Dachverband mit den erstarkten Landesverbänden als Mitgliedern. Erklärung des Weißstorchs zum Wappenvogel (Zuteilung als „Nationalvogel“ durch den Internationalen Rat für Vogelschutz, heute BirdLife International). Mitgliederbestand 57 000.

Nach dem Fall der Mauer folgte dann eine Umbenennung des DBV in Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und dann die Vereinigung mit dem Naturschutzbund der ehemaligen DDR. Nach DDR-Muster folgte die Einrichtung einer Fachausschuss-Struktur zusätzlich zur vertikalen Gliederung. Mitgliederbestand zum Jahresende 138 900.

In diesem Jahr nun wurde der Nabu 125 Jahre alt und hat mittlerweile über 700000 Mitglieder und Förderer. Bundesweit werden über 5000 Schutzgebiete betreut und der Nabu unterhält rund 80 Naturschutzzentren. In der Bundesgeschäftsstelle, die in Berlin ansässig ist, sind 200 Mitarbeiter beschäftigt. Auf Norderney ist der Nabu seit 2012 aktiv.bos

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