Freiwillige Feuerwehr Norderney hat eingeladen
Tag der offenen Tür bei den Brandbekämpfern auf der Insel lockte die Massen an
Norderney Einmal im Jahr öffnet die Freiwillige Feuerwehr Norderney die Türen für die Öffentlichkeit und zieht damit zahlreiche Besucherinnen und Besucher an, so auch am vergangenen Samstagnachmittag.
Der Fuhrpark wurde aus der Fahrzeughalle geholt und auf dem Hof und dem gegenüberliegenden Parkplatz eines Supermarktes aufgestellt. Auf dem Parkplatz war für die Kinder zudem ein Spielparcours angelegt. Mit echten Feuerwehrspritzen konnten sich die Kleinen in Geschicklichkeit üben, um mit dem Wasserstrahl Ziele zu treffen, oder Dosen umzuwerfen. Kein Fest ohne das beliebte Kinderschminken und auch beim Tag der offenen Tür der Feuerwehr bildeten sich Schlangen vor dem Zelt, in dem die Gesichter phantasievoll angemalt wurden. Für Kinder, aber auch ganz sicher für die Erwachsenen, war von großem Interesse, die Feuerwehrfahrzeuge mal aus der Nähe zu sehen.
Denn auch die Fahrzeuge selber hatten ihre Türen geöffnet und zeigten ihr Innenleben. Die Feuerwehrleute erklärten allen Interessierten die technischen Details der Feuerwehrfahrzuge und wer wollte, durfte mal Probesitzen. Auch das Einsatzleitfahrzeug, gespickt mit moderner Kommunikationstechnik, wurde Interessierten nahegebracht. Wie Feuerwehr früher einmal funktioniert hat, konnte man bei den Alterskameraden erfahren, die dieses Jahr gleich zwei Oldtimer präsentieren konnten. Zum einen das seit vielen Jahren liebevoll gepflegte Löschfahrzeug LF 18 der Klöckner-Humboldt Deutz AG, und vor zwei Monaten ist das Drehleiterfahrzeug DL 22 vom selben Hersteller hinzugekommen.
Der Neuzugang ist eigentlich keiner, denn die Drehleiter war von 1948 bis 1977 Teil des damaligen aktiven Fuhrparks der Freiwilligen Feuerwehr. Auf dem Vorplatz des Feuerwehrgebäudes stand zudem ein Anhänger der eigens vom Festland vom Feuerwehrverband Ostfriesland zur Insel gebracht wurde.
Zum einen bietet er die Möglichkeit, ein Zelt zu betreten, in dem mit gesundheitlich unbedenklichem Rauch die Sicht der Feuerwehrkameraden simuliert wird, die sich ihnen bietet, wenn sie im Ernstfall ein verrauchtes Gebäude betreten müssen. Gleichzeitig hatte der Anhänger alle Utensilien, um anschauliche Experimente zu zeigen. Eindrucksvoll die Vorführung, wie gefährlich es sein kann, einen Fettbrand mit Wasser zu löschen, weil dadurch eine Fettexplosion ausgelöst wird.
Nicht weniger eindrucksvoll die Simulation einer Rettung aus der Höhe. Hierzu wurde ein Feuerwehrkamerad mittels einer Schleifkorbtrage und der Drehleiter sicher vom Balkon des Feuerwehrgebäudes auf den Boden verbracht. Das Cobra-Löschsystem ist eine der neuesten brandtechnischen Geräte der Feuerwehr Norderney. Wasser wird mit enorm hohem Druck auf Materialien gespritzt und kann diese durchdringen, unter anderem auch durch Einbringen von Abrasiven, wie Eisenoxid, wodurch auch Wände und Türen durchdrungen werden. Diese Brandbekämpfung von außen verringert die Gefährdung für die Feuerwehrkameraden im Vergleich zum klassischen Innenangriff, da durch den Einsatz des Cobra-Löschsystems der Brandraum zunächst heruntergekühlt werden kann, bevor dieser tatsächlich betreten wird. Dadurch werden gefährliche Brandphänomene, wie die Raumdurchzündung oder die Rauchgasexplosion deutlich verringert.
Soviel zu schauen, so viel zu erleben, da kann man schon mal hungrig werden. In der Fahrzeughalle waren Tische und Bänke aufgestellt und die vielen Besucher nutzten die Gelegenheit für Kaffee und Kuchen, Kaltgetränke oder leckere Burger vom Grill. So endete gegen Abend der Tag der offenen Tür, der nicht zuletzt durch die zahlreichen Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden für die vielen kleinen und großen Besucher zu einer erlebnisreichen Veranstaltung wurde. Beim Tag der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr wurde wieder gezeigt, dass die Arbeit nicht nur mit der Brandbekämpfung zu tun hat, sondern auch sehr viel technische Hilfeleistung oder Unterstützung der Rettungsdienste beinhaltet. In anderen Bereichen ist es wiederum nötig, über EDV-Kenntnisse zu verfügen, wie beispielsweise im Einsatzleitwagen.
Am Samstagnachmittag endete die zweite Recruting-Aktion. Ob per Banner auf den Straßen von Norderney oder im Internet in den sozialen Netzwerken – es gab in den letzten Wochen kaum ein Vorbeikommen an der Fotoaktion, die zeigt, wie vielfältig die Arbeit einer Feuerwehr ist und wie sich jede Frau und jeder Mann mit den jeweiligen eigenen Fähigkeiten einbringt. Stadtbrandmeister Ralf Jürgens zeigte sich am Ende der zweiten Aktion zufrieden.
Auch beim Tag der offenen Tür hätten sich einige Interessierte gemeldet. Am Donnerstagabend um 20 Uhr wird dazu im Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr ein erster allgemeiner Informationsabend stattfinden, zu dem eingeladen wird.
Bei der ersten Aktion waren zunächst 15 Männer und Frauen in die Feuerwehr eingetreten und die meisten davon sind auch bis heute dabeigeblieben. Bleibt zu hoffen, dass die zweite Aktion ebenso erfolgreich wird. Erfolgreich war auf jeden Fall der Tag der offenen Tür dank der zahlreichen Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden und zur Freude aller Besucher..