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16. Oktober 2023, 08:00 Uhr
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Hat der Bauboom auf Norderney jetzt ein Ende?

Traditionell wird mit dem Ende der Saison auf der Insel gebaut, ausgebessert, renoviert - und zwar fast überall. Zumindest war das vor Corona so. Doch in diesem Jahr herrscht weitesgehend Ruhe. Warum?

Hat der Bauboom auf Norderney jetzt ein Ende?

Norderney Es ist dasselbe Prozedere wie in jedem Jahr: Immer im Oktober startet auf Norderney die Bausaison. Bis zum 14. Mai des kommenden Jahres wird auf der Insel wieder gewerkelt, gebaut und gegraben. Auf Norderney sind Baumaßnahmen immer mit bestimmten Anforderungen und Voraussetzungen verknüpft. Diese verbieten die lärmintensiven Arbeiten im Sommerhalbjahr, um die Erholung suchenden Gäste nicht zusätzlich zu belasten.

Waren es bis zum Beginn der Coronapandemie 2020 immer eine Vielzahl von Eingaben, die der Fachbereich Bauen und Umwelt bei der Stadt Norderney zu bearbeiten hatte, ist die Flut an Anträgen und Maßnahmen seit damals deutlich rückläufig. Das hat sich auch mit dem Ende der Pandemie nicht geändert.

Die möglichen Ursachen dafür sind sicher vielschichtig und wahrscheinlich der gesamtwirtschaftlichen Situation geschuldet und haben wenig mit den Verhältnissen auf Norderney zu tun. Viele Investitionen werden zurückgestellt und auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Das Bauen ist vielen einfach zu teuer geworden. Die dynamische Zinsentwicklung in kaum für möglich gehaltene Höhen zeigt sich dabei als ein zusätzlicher Hemmschuh. Wenig optimistisch in die Zukunft blickt auch ein bekannter Norderneyer Bauunternehmer, der jedoch namentlich nicht zitiert werden will: „Die Auflagen, Richtlinien, Vorschriften und Kosten verängstigen viele derart, dass viele Projekte erst einmal auf die lange Bank geschoben werden“.

Ganz so pessimistisch beurteilt man die Lage beim Fachbereich Bauen bei der Stadt Norderney noch nicht. So sei es noch zu früh, um abschließend die Antragssituation bewerten zu können.

Da ist vielleicht ganz hilfreich, dass die Stadt plant, ihre Gestaltungssatzung neu zu fassen. Man hofft, bis zum Februar des kommenden Jahres mit einer Neufassung der Satzung in die politischen Gremien gehen zu können. Im Frühjahr dieses Jahres konnten sich die Insulaner bereits im Rahmen eines Workshops zu möglichen Änderungen äußern und sich an der Grundsatzdiskussion beteiligen. Dabei geht es darum, einen Kompromiss zwischen der Einbindung der erneuerbaren Energien mit Photovoltaikanlagen, Balkonkraftwerken oder auch Wärmepumpen in Vorgärten zu finden, ohne dass das eigentliche Stadtbild beeinträchtigt wird.

Gleichwohl gibt es natürlich auch für die Bausaison 23/24 wieder einige Maßnahmen, die auf Norderney umgesetzt werden. So sollen schon heute die Arbeiten am „Grünen Quartier Mühlenallee“ mit Generationenpark und der ökologischen und denkmalgerechten Attraktivitätsverbesserung der Napoleonschanze und des angrenzenden Schwanenteiches ihre Fortsetzung finden. Die Einschränkungen für Insulaner und Gäste sollen so klein wie möglich gehalten werden. „Es wird immer möglich sein, an Stellen an denen nicht gearbeitet wird, das Parkgelände zu durchqueren“, stellt Bauamtsleiterin Claudia Ziehm heraus. Darüber hinaus wird die Baumaßnahme am neuen Kreisverkehr an der Kreuzung Mühlenstraße/Jann-Berghaus-Straße zu Beschränkungen in der Verkehrsleitung führen. Der Glasfaserausbau auf der Insel wird wie schon angekündigt weiter intensiviert und fortgesetzt. Auch hier sollen die Einschränkungen so gering wie möglich gehalten werden. Kurzzeitige Gehwegsperrungen sind in diesem Zusammenhang allerdings unumgänglich. Weitere kleinere Tätigkeiten sind in der Halemstraße, in der Jadestraße, im Windjammerkai und im Passatweg geplant. Der Glasfaserausbau wird weiter fortgesetzt.

Zu den größeren privaten Maßnahmen gehören neben dem energetischen Umbau des Brauhauses(wir berichten bereits) auch der Abriss und Neubau eines Objektes an der Ecke Schulzen-/Benekestraße.

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