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10. Februar 2021, 19:22 Uhr
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Landkreis verfügt Ausgangssperre für Norderney

Corona-Auflagen für die Insel werden deutlich verschärft.

Das Coronavirus breitet sich auf der Insel aus. Der Landkreis verschärft die Auflagen.

Das Coronavirus breitet sich auf der Insel aus. Der Landkreis verschärft die Auflagen. ©

Aurich/Norderney – Vor dem Hintergrund steigender Corona-Infektionszahlen auf Norderney ergreift der Landkreis Aurich nach Absprache mit der Stadt Norderney verschiedene Maßnahmen, um die Ausbreitung des Covid 19-Virus auf der Insel einzudämmen. Hierzu gehören weitergehende Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen ebenso wie die Untersagung des Betriebs von Schulen und Kindertagesstätten. Hierzu hat die Kreisverwaltung zwei Allgemeinverfügungen erlassen, die zunächst - zeitlich befristet - ab diesem Donnerstag bis einschließlich 19. Februar 2021 gelten. In dieser Zeit soll die weitere Entwicklung der Coronazahlen beobachtet werden, um dann über das weitere Vorgehen zu entscheiden, so die Kreisverwaltung in einer Mitteilung vom Mittwoch.

Laut Verfügung darf sich jede Person auf der Insel Norderney in der Öffentlichkeit nur noch allein oder mit Personen, die dem eigenen Hausstand angehören, aufhalten. Zusammenkünfte im privaten Raum sind ebenfalls nur mit Personen des eigenen Hausstandes zulässig. Bislang war der Kontakt zu einer weiteren Person oder als Einzelperson mit mehreren Personen aus einem gemeinsamen Hausstand erlaubt.

Weiterhin wird eine Ausgangsbeschränkung erlassen. Zwischen 21 Uhr am Abend und 5 Uhr morgens dürfen Inselbewohner die eigene Wohnung nur noch bei Vorliegen eines triftigen Grundes verlassen, beispielsweise bei medizinischen Notfällen.

In den Schulen wird der Präsenzunterricht untersagt. Dies gilt auch für die Durchführung sonstiger schulischer Veranstaltungen. Die Durchführung von Distanzunterricht (Homeschooling) ist weiterhin zulässig. In den Kindertagesstätten ist die Notbetreuung nur noch den Kindern vorbehalten, deren Erziehungsberechtigte in sogenannten kritischen Infrastrukturen beschäftigt sind.

Die Verschärfung der Maßnahmen sei erforderlich, heißt es in der Mitteilung des Landkreises, da ansonsten eine wirksame Eindämmung des Coronavirus auf der Insel erheblich gefährdet wäre.

Die Situation auf Norderney hatte sich in der letzten Zeit deutlich verschärft. So haben sich innerhalb von sieben Tagen 46 Personen mit dem Corona-Virus angesteckt. Dies entspricht isoliert für Norderney betrachtet einem Inzidenzwert von 500. Die Neuinfektionen verteilen sich dabei insbesondere auf Personen, die in kritischen medizinischen Infrastrukturen wie dem Krankenhaus Norderney, einer Dialysepraxis sowie einem Altenheim entstammen. Darüber hinaus hat die hohe Anzahl der Neuinfektionen zur Folge, dass sich nunmehr 108 Personen in einer 14-tägigen Quarantäne befinden. Innerhalb von einer Woche sind von den 46 mit dem Corona-Virus infizierten Menschen vier an den Folgen der Infektion verstorben. „Diese bereits gefährliche Ausgangslage wird noch dadurch verschärft, dass die besonders gefährliche und dominante britische Mutationsvariante B.1.1.7 bei einer inzwischen verstorbenen mit dem Coronavirus infizierten Norderneyerin bestätigt wurde“, so der Landkreis. Wegen des drastischen Anstiegs der Infektionszahlen müssten nun weitere umfängliche wirksame Maßnahmen zur Verzögerung oder Verlangsamung der Ausbreitungsdynamik und zur Unterbrechung von Infektionsketten ergriffen werden, heißt es in der Allgemeinverfügung. Die Entwicklung der Neuinfektionen in den letzten sieben Tagen sei überaus besorgniserregend.

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