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12. Januar 2024, 09:30 Uhr
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Norderney: Blanker Hans nimmt Dünen mit

NLWKN zieht Zwischenbilanz nach den Herbststürmen – Sturmflutschutz ist gewährleistet

Nur noch ein Gerippe ist von der bisherigen Versorgungseinrichtung an der Weißen Düne übrig.

Nur noch ein Gerippe ist von der bisherigen Versorgungseinrichtung an der Weißen Düne übrig. ©

Norderney Es sind zwar schon ein paar Tage ins Land gegangen seit die Sturmtiefs Niklas Ende November und Zoltan rund um die Weihnachtstage für mächtig viel Wirbel an der Küste und auf den Inseln sorgten. Erst jetzt konnte der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) nach eingehender Begutachtung durch die Experten im Rahmen einer Bestandsaufnahme zu den Auswirkungen der Sturmfluten auf die Küstenschutzanlagen informieren.

Die vergangenen Weihnachtsfeiertage waren von extremen Wetterereignissen geprägt. Während das Binnenland von Hochwasser heimgesucht wurde, verursachte das Sturmtief Zoltan zwei leichte und eine schwere Sturmflut, die nicht ohne Folgen blieben. Entstandene Sandverluste an den Schutzdünen, Verschleißkörpern und Sandfangmaßnahmen wurden nach vorläufiger Beruhigung der Wetterlage jetzt im Rahmen einer Erstbegutachtung durch die Mitarbeitenden der NLWKN-Betriebshöfe aufgenommen. „Auf fast allen Ostfriesischen Inseln kam es zu Abtragungen“, erläutert NLWKN-Geschäftsbereichsleiterin Betrieb und Unterhaltung, Anja Lorenz.

Die Sandverluste gerade auch auf Norderney sind schon gewaltig und auch für jeden offensichtlich. Das macht schon Sorgen. Und es hat den Anschein, dass trotz aller Gegenmaßnahmen sich das Prozedere Jahr für Jahr ähnelt und kaum aufzuhalten ist. „Der im Jahr 2022 vom NLWKN verstärkte Schutzdünenabschnitt auf Norderney im Bereich Kugelbake hat weitere Dünenabbrüche von ungefähr sechs Metern Tiefe erfahren. Hier hat sich bewährt, dass durch die Verstärkung der zweite Riegel der Schutzdüne geschlossen wurde, der den Sturmflutschutz voll gewährleistet“, erklärt Prof. Frank Thorenz, Leiter der NLWKN-Betriebsstelle Norden, die für den Schutz der Inseln zuständig ist.

Auf fast allen Ostfriesischen Inseln wurden zudem teils erhebliche Verluste an Sandfangzäunen festgestellt. Diese kommen auf den Inseln zum Einsatz, um aus dem Sandflug Sandkörper zum Schutz der Dünen aufzubauen. „Insgesamt sind durch das Sturmtief Zoltan wegen der höheren Wasserstände deutlich größere Inselbereiche betroffen als Sturmtief Niklas Ende November. Eine akute Gefährdungslage besteht auf keiner der sieben Inseln. Darüber hinaus werden die Sandfangzäune durch den NLWKN wiederaufgebaut, um Sandvorräte für die Folgejahre mit den Kräften der Natur zu schaffen. Zu den zu erwartenden Kosten des kompletten Maßnahmenkatalogs hat sich der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz dementsprechend noch nicht geäußert.

Schon in den letzten Jahren hatte der Blanke Hans mit der tobenden Nordsee nicht nur in Höhe der Kugelbake, sondern auch an dem beliebten Strand an der Weißen Düne für massige Sandverluste gesorgt. Die eigentliche Plattform für die Strandversorgungseinrichtung fiel den Stürmen zum Opfer. Um den attraktiven Strand weiterhin für die Urlauber nutzen zu können, hatte das Staatsbad kurzerhand den Strand etwas in östlicher Richtung verlegt. Da aber die benötigten behördlichen Genehmigungen zum Aufstellen der Versorgungscontainer auf sich warten ließen, musste lange gezittert werden, ob und in welcher Form die Badesaison überhaupt stattfinden konnte.

Aus den Erfahrungen der Vergangenheit hat man beim Staatsbad gelernt und die richtigen Schlüsse gezogen, denn die Planungen zum Aufstellen eines neuen Bebauungsplanes für die Strände laufen auf Hochtouren und so geht man zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, rechtzeitig mit Saisonbeginn den Strandabschnitt an der Weißen Düne mit all seinen Annehmlichkeiten öffnen zu können.

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