Norderney Um es vorneweg zu sagen: Bei den Belangen um die Norderneyer Feuerwehr sprechen die Kommunalpolitiker der Insel eine gemeinsame Sprache. Alles, was die Wehr betrifft, wurde in der vergangenen Sitzung des Rates einstimmig durchgewunken. Das zeigt wie wichtig die „Retter in der Not“ in ihrer Bedeutung für die Insel sind. Und das nicht erst seit dem vor kurzem Norderney durch zwei Großbrände bundesweit in die Schlagzeilen geriet. Zuerst der ausufernde Zimmerbrand in der Kaiserstraße und zuletzt der kaum einzuschätzende Schwelbrand in einem Hangar am Flughafen. Wäre die Inselfeuerwehr nicht so schnell mit Equipment und Mannschaftsstärke vor Ort gewesen, wer weiß was hätte passieren können.

Auch der im Rahmen der Ratssitzung verabschiedete Feuerwehrbedarfsplan fand eine breite Unterstützung aus der Politik. Denn der Plan dient als Entscheidungsgrundlage für die notwendigen Investitionen und als Leitlinie für die Mittelverwaltung der Freiwilligen Feuerwehr Norderney für die kommenden Jahre. Der Feuerwehrbedarfsplan definiert in kommunaler Eigenverantwortung, basierend auf den rechtlichen Pflichtaufgaben der Kommune, die für eine Inselfeuerwehr erforderliche Ausstattung und Struktur. Der jetzt im Rat verabschiedete Bedarfsplan resultiert aus einer engen und konstruktiven Zusammenarbeit von Feuerwehr und Verwaltung, unter fachlicher Moderation und Beratung der Agentur Lülf+Sicherheitsberatung GmbH. Und in der Gesamtbewertung kommt man zu dem Ergebnis, dass Norderney über eine bedarfsgerecht ausgestattete und leistungsfähige Feuerwehr verfügt. Das heißt aber nicht, dass es nicht noch an der einen oder anderen Stelle noch Dinge gibt, die aufgearbeitet und angepackt werden müssen. Die Insellage erfordert eine hohe Verfügbarkeit und Leistungsfähigkeit der Einsatzkräfte. Zunehmende Einschränkungen der Verfügbarkeit erhöhen die Belastung der Einsatzkräfte. So verwundert es wenig, dass gerade bei der Personalstärke noch einiges an Arbeit auf die Verantwortlichen um Stadtbrandmeister Ralf Jürrens wartet. „Unser Ziel ist eine Mindeststärke von 90 Einsatzkräften zu erreichen, derzeit liegen wir bei knapp über 70 Kameradinnen und Kameraden“, erläutert Ralf Jürrens. Als eine Zielgröße kann daher abgeleitet werden, dass bei einem Vollalarm der Feuerwehr aufgrund des möglichen Gefahrenpotenzials eine personelle Schlagkraft von rund zwei Löschzügen (rund 40 Einsatzkräfte) zuverlässig verfügbar sein sollten. Ein steiniger Weg, der da auf Stadtbrandmeister Jürrens und seine Feuerwehrkräfte wartet. Denn woher nehmen und nicht stehlen. „Wir versuchen mit vielen Ideen für aktive Unterstützung und die Bedeutung der Feuerwehr für die Insel zu werben. Wir sind optimistisch, dass wir das Interesse bei der einen oder dem einen wecken können.“ Was die technische Ausstattung betrifft kann sich die Norderneyer Wehr über eine Ersatzbeschaffung freuen. Die Ausschreibung für ein modernes Hilfelei-stungslöschfahrzeug läuft.