Norderney wird Fairtrade-Town
Rat der Stadt beschließt Antrag
Norderney Auf der jüngsten Sitzung des Rates der Stadt Norderney war eines der Themen auf der langen Liste der Tagesordnungspunkte der Titel der Stadt als „Fairtrade-Town“. Warum es vielen Anwesenden so vorkam als hätten sie ein Déjà-vu, erklärte Bürgermeister Frank Ulrichs in der Vorstellung des Themas. Der Rat der Stadt Norderney hatte bereits im Jahr 2018 beschlossen, sich an der internationalen Kampagne „Fairtrade-Towns“ zu beteiligen und strebt damit den in Deutschland von TransFair verliehenen Titel „Fairtrade-Town“ an.
Corona bremste, aber jetzt geht es mit Vollgas an die Bewerbung
„Die Qualifikation der Stadt Norderney zur Erlangung des Titels wurde seinerzeit mit viel Engagement von den Mitgliedern der Steuerungsgruppe vorangetrieben. Aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie war es allerdings erst im Juli 2020 möglich gewesen, die entsprechende Bewerbung beim Verein einzureichen“, so Ulrichs. Im September des gleichen Jahres gab es eine Antwort der Koordinatorin für Kampagnen & Engagement von Fairtrade Deutschland dass einige Informationen noch fehlten. Die Steuerungsgruppe hatte sich mittlerweile allerdings aufgelöst und die Thematik wurde demnach nicht weiterverfolgt. Die Verwaltung möchte dieses Thema nun wieder aufnehmen. Auf Nachfrage teilte man der Verwaltung mit, dass die damals eingereichten Unterlagen veraltet seien und deswegen eine erneute Bewerbung eingereicht werden müsse. Der bereits gefasste Ratsbeschluss sei immer noch gültig, müsse jedoch detaillierter formuliert und neu beschlossen werden.
Zur Erlangung dieses Titels verpflichtet sich die Stadt Norderney, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, damit die fünf geforderten Kriterien erfüllt werden.
Die fünf Kriterien, die es zu erfüllen gilt, sind dabei folgende:
- Die Stadt/Gemeinde bekennt sich zum Fairen Handel.
- Eine Arbeitsgruppe koordiniert das Fair Trade-Engagement.
- Detailhandel und Gastronomie/Hotellerie bieten Fair Trade-Produkte an.
- Institutionen und Unternehmen verwenden Fair Trade-Produkte.
- Durch Öffentlichkeitsarbeit wird der Faire Handel der Bevölkerung nähergebracht.
Fairtrade-Towns fördern den fairen Handel auf kommunaler Ebene und sind das Ergebnis einer erfolgreichen Vernetzung von AkteurInnen aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft, die sich gemeinsam lokal für den fairen Handel einsetzen.
In Deutschland sind inzwischen weit über 800 Kommunen sogenannte Fairtrade-Towns. Von den ostfriesischen Inseln hat Langeoog bislang diese Auszeichnung erhalten und auch die Kooperative Gesamtschule (KGS) auf Norderney ist seit dem Jahr 2017 als „Fairtrade-School“ ausgezeichnet.
Für die Stadt heißt dies, dass bei Veranstaltungen und sonstigen Anlässen und Gelegenheiten, in Präsentkörben sowie beim Blumenschmuck auf fair gehandelte Produkte zurückzugreifen.