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5. Mai 2020, 12:24 Uhr
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Polizeieinsatz zeigt Wirkung

Das Risiko eines Strafverfahrens scheuten die meisten Touristen dann doch und reisten am Sonntag nach Hause.

Die Polizei fuhr mit Fahrzeugen mit Lautsprechern durch die Straßen und forderte Urlauber auf, die Insel zu verlassen. Foto: nuon

Die Polizei fuhr mit Fahrzeugen mit Lautsprechern durch die Straßen und forderte Urlauber auf, die Insel zu verlassen. Foto: nuon ©

Norderney/HEI – Das Coronavirus-bedingte Verbot von Touristen auf Norderney ist vollständig durchgesetzt. Die letzten Feriengäste seien wie vorgesehen am Sonntag abgereist, sagte Bürgermeister Frank Ulrichs (parteilos). Seit gestern hätten deswegen Strafen verhängt werden können. „Dieses Risiko ist niemand eingegangen“, sagte Ulrichs.

Der Landkreis Aurich hatte in der vergangenen Woche verfügt, dass alle Urlaubsgäste die Inseln Norderney, Juist und Baltrum wegen der Corona-Pandemie spätestens am Sonntag verlassen mussten – drei Tage früher als zunächst geplant.

Bei der Räumung der Insel unterstützten am Wochenende und gestern Beamte vom Festland die Inselpolizei bei der Kontrolle. Unter anderem mit Lautsprecherdurchsagen wiesen sie Touristen an, die Insel gemäß der Allgemeinverfügung bis Sonntagabend zu verlassen.

200 Identitätsfeststellungen, etwa 60 kontrollierte Fahrzeuge und zwei Platzverweise – lautete am Ende die Bilanz des Polizeieinsatzes auf Norderney. „Der Einsatz verlief insgesamt friedlich“, so Polizeisprecherin Wiebke Baden. Strafverfahren hätten bislang nicht eingeleitet werden müssen. Im Rahmen der Kontrollen sei jedoch festgestellt worden, dass mehrere Personen, die offenbar bereits seit Jahren ihren festen Wohnsitz auf der Insel haben, ihrer Meldepflicht nicht nachgekommen waren. Hätten sich sich am Freitag noch mehrere Tausend Touristen auf Norderney aufgehalten, sei die Zahl bis Sonntag auf eine Zahl im unteren dreistelligen Bereich gesunken, so Baden.

Die Insel ist selbst von Infektionen mit dem Virus Sars-Cov-2 betroffen. Wegen der Infektionen dürfen auch die Bewohner von Norderney, Juist und Baltrum nur noch in Ausnahmefällen aufs Festland übersetzen. Dieses Verbot stoße bei den Insulanern auf Akzeptanz, aber auch auf Betroffenheit, sagte Ulrichs. „Im Augenblick muss man sich halt miteinander arrangieren.“ Die Menschen seien gewohnt, einander zu helfen. Als ein Problem nannte er viele verwaiste Baustellen auf Norderney. Auch die Handwerker dürften vom Festland nicht mehr auf die Insel.

Gestern Morgen überprüften auch im Landkreis Wittmund Mitarbeiter des Landkreises zusammen mit Beamten des Polizeikommissariats Wittmund sowie der Polizeistation Esens die Situation an den Fähranlegern in den Sielorten Bensersiel und Neuharlingersiel – auch im Hinblick auf die nächsten Tage. Touristen auf Langeoog und Spiekeroog haben bis Mittwoch Zeit, die Inseln zu verlassen.

Bereits am Wochenende hatte die Polizei an den Fähranlegern die Rückreise von Touristinnen und Touristen auf das Festland begleitet. Insgesamt habe man dabei bislang ein sehr einsichtiges und umsichtiges Verhalten festgestellt, hieß es in einer Mitteilung der Polizeiinspektion von gestern.

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