Senioren bekommen Post von der Polizei
30000 Präventions-Broschüren werden an über 70-Jährige verteilt.
Polizeidirektor Stephan Zwerg und Kriminalhauptkommissarin Sabine Kahmann informieren über die geplante Aktion für Seniorinnen und Senioren. ©
Aurich/Wittmund – In den Landkreisen Aurich und Wittmund komme es immer noch viel zu oft zu Straftaten zum Nachteil älterer Menschen, erklärt Wiebke Baden, Pressesprecherin der Polizeidirektion. „Dabei stellen wir fest, dass Betrüger und Trickdiebe sehr hohe Geldbeträge oder Wertsachen von hohem materiellen oder ideellem Wert erbeuten. Das über viele Jahre angesparte Vermögen ist dann möglicherweise durch eine einzige Straftat weg“, so Baden. Dabei ließen sich die Kriminellen immer wieder etwas Neues einfallen und schreckten auch nicht davor zurück, die schon an sich belastende Situation der Corona-Pandemie für ihre Zwecke auszunutzen.
Um die Seniorinnen und Senioren schon im Vorfeld besser zu schützen, hat sich die Polizei jetzt etwas einfallen lassen: In den kommenden Wochen erhalten über 70-Jährige in beiden Landkreisen ein Anschreiben des Inspektionsleiters der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund – zusammen mit der Broschüre „Im Alter sicher leben“ und einem Aufsteller zum Thema „Falsche Polizeibeamte“. In der Broschüre werden unter anderem die Vorgehensweisen der Täter beschrieben. Die Adressaten werden gebeten, die Informationen aufmerksam durchzulesen und sie aufzuheben.
Kriminalhauptkommissarin Sabine Kahmann vom Präventionsteam der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund erklärt, warum die Polizei diesen Weg geht: „Wir können leider aktuell unsere älteren Menschen nicht wie sonst durch Vorträge bei den Landfrauen, in den Kirchengemeinden oder Sozialverbänden erreichen. Auch über unsere Kanäle in den sozialen Medien sind sie für uns nur schwer erreichbar. Daher wenden wir uns mit dieser Aktion nun auf dem Postweg persönlich und direkt an fast 30000 Seniorinnen und Senioren in beiden Landkreisen.“
Auf den Inseln Norderney, Juist, Baltrum, Langeoog und Spiekeroog werden die Briefsendungen ebenfalls verteilt. Ein Projekt dieser Größenordnung könne nicht ohne Unterstützung erfolgen, betont Polizei-Sprecherin Wiebke Baden. Die Polizei bedanke sich daher beim Lions Club Wittmund und dem Präventionsrat im Harlingerland für die umfangreiche Unterstützung bei ihrer kriminalpräventiven Arbeit. Ideengeber für die Aktion war die Polizeiinspektion Lüneburg.
